INTERESSENVEREIN der DIALYSEPATIENTEN und NIERENTRANSPLANTIERTEN LEIPZIG e.V.

-  gemeinnütziger Verein  -



Besuch in der Zentralbücherei für Blinde

DZB - Was ist das schon wieder für eine Abkürzung

Am 27.Oktober 2010 trafen wir uns, leider nur 6 Personen, 13:00 Uhr vor der Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) in Leipzig. Gegründet wurde sie 1894. 

In den ersten 30 minuten der 2,5 stündigen Führung erfuhren wir sehr viel Wissenswertes, z.B. über die Brailleschrift, auch Punktschrift genannt, die es seit 1825 weltweit gibt. Insgesamt sind 63 Kombinationen mit den 6 Punkten möglich.

Die DZB fertigt seit über 100 Jahren Literatur und allg. Informationen für Blinde und sehbehinderte Menschen in für sie geeignete Form an. Sie ist heute die älteste öffentliche Blindenbücherei Deutschland.

Nach den Einführungsworten einer Mitarbeiterin der DZB konnten wir verschiedene Abteilungen besichtigen. In unserer Gruppe waren zusätzlich auch zwei erblindete Frauen, die unsere Fragen sehr genau beantwortet haben. Eine der beiden ist Nutzerin der DZB.

In der ersten Abteilung erfuhren wir, wie zum Beispiel ein ausgewählten Roman am Computer umformatiert wird, um dann in Brailleschrift gedruckt zu werden. Ein Buch von ''Herr der Ringe'' ist in der besonderen Schrift dreiteilig, mit den Maßen 27x34 und 8cm dick. Also abends im Bett lesen ist da unmöglich. Die Auswahl der Titel richtet sich nach dem allgemeinen Buchmarkt, der Bestsellerliste oder Buchbeschreibungen.

Die Nutzer der DZB können durch Tipps und Vorschläge das Specktrum des Bibliotheksangebotes  durchaus mitbestimmen.

Besonders interessant fand ich den Teil, als uns erklärt wurde, dass Bilder und Grafiken im Relief dargestellt werden müssen. Jedes Jahr wird von diesen Mitarbeitern ein Kalender gefertigt, den man schon als Kunstwerk bezeichnen kann. 

Von ca. 100.000 deutschsprachigen Neuerscheinungen werden lediglich 2.000 den blinden und sehbehinderten Menschen zugänglich gemacht. Das sind 2% der angebotenen Informationen. Es gibt einen Rund-Um-Service per Fernleihe, denn einen Lesesaal gibt es nicht. Die Nutzer teilen ihre Wünsche per Mail, Telefon, Fax oder Brief mit. Das entsprechende Medium wird dann umgehend nach Hause geliefert, weltweit und kostenfrei. Um das nutzen zu können ist nur ein Nachweis der Sehbeeinträchtigung erforderlich. Seit ca. 60 Jahren werden Hörbücher auf CD aufgesprochen. Im Gegensatz zu kommerziellen Hörbuch CDs wird hier komplett der gesamte Roman vertont.

Für den PC wurde in der DZB eine spezielle Software entworfen. Besonders Zeitschriften und Nachschlagewerke können so bequem gehört werden.

Die DZB ist in erster Linie eine Bücherei. Viele der Angebote können auch käuflich erworben werden. Jedes Jahr im September findet traditionell ein Tag der pffenen Tür statt.

Ich hoffe mit meinem Bericht konnte ich einige Leser neugierig machen. Mir persönlich hat der Nachmittag sehr gefallen. Ich habe mir vorgenommen zun Tag der offenen Tür mit meiner Familie zu gehen.

I.Kin.




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