INTERESSENVEREIN der DIALYSEPATIENTEN und NIERENTRANSPLANTIERTEN LEIPZIG e.V.

-  gemeinnütziger Verein  -



Ein Nachmittag in der UNI-Apotheke

Am 14.10.15 war wieder Vereinsnachmittag. Durch das Bemühen von C. Kir. war es uns möglich , mal hinter die Kulissen der Apotheke im UNI-Klinikum zu blicken. Was uns da erwartete, hatte wohl niemand von uns gedacht. 

Dr. rer. nat. Vogel (Dr. der Wissenschaft), der stellvertretende Leiter der Apotheke führte uns durch „sein“ Reich. Vorab hörten wir einige Zahlen, die schon auf die enorme Bedeutung und Verantwortung der in der Apotheke beschäftigten 47 Mitarbeiter hinweisen. Etwa 1 Mio. Arzneimittelverpackungen gehen aufgeteilt an 4 Kliniken in Leipzig und im Umland. Dazu kommen noch viele tausend, auf den einzelnen Patienten ab- gestimmte Rezepturen für Salben, Infusionen oder Zytostatica. 

Dr. Vogel wies darauf hin, dass aus abrechungstechnischen Gründen Krankenhäuser und Kliniken generell nur aus Krankenhausapotheken versorgt werden dürfen. Alle Apotheken, wie wir sie kennen, sind für die ambulanten Patienten zuständig. 


Unser Rundgang begann nun in einem kleinen Labor, in dem alle ankommenden Medikamente überprüft werden müssen, ob auch die Wirkstoffe enthalten sind, die angegeben sind. Nur so kann Medikamentenschwindel aufgedeckt werden. 

Als Nächstes ging es zu einer „geheimnisvollen“ Tür, hinter die wir nicht durften - aus gutem Grund!  Etwa ein Drittel der Apothekenmitarbeiter sind in dem Bereich beschäftigt, in dem es steril, und das auch noch in mehreren Stufen, zugeht. Anhand eines Grundrisses wurde uns alles genau erklärt und einige Bilder verdeutlichten den Arbeitsalltag an diesen Plätzen. 

In diesem Bereich werden vor allem allen Infusionen, bestimmte Nährmittellösungen oder Infusionslösungen für Krebspatienten unter absolut sterilen Bedingungen hergestellt. Dazu müssen selbst in den einzelnen Arbeitsräumen unterschiedlichen Drücke herrschen. Alle diese Medikamente werden speziell für jeden einzelnen Patienten individuell hergestellt. Welch ein technischer Aufwand! 


Dann ging es zur Medikamentenabteilung, die einer Apotheke, wie wir sie kennen, sehr ähnlich sah. Es ist schon erstaunlich, dass im Normalfall nur ein Mitarbeiter die von den einzelnen Krankenhausabteilungen angeforderten Medikamente zusammen stellt, aufgeteilt auf die einzelnen Abteilungen werden die Verpackungen aber automatisch. So ist mit einem Gang durch die Regalreihen, in denen die Arzneimittel übrigens in alphabetischer Reihenfolge einsortiert sind, alle Medikamente beisammen, die in allen Krankenhausabteilungen benötigt werden. Aber wie kommen die Medikamente dort hin? 

Was wir nun sahen, ist eine logistische Meisterleistung. Flache, flächige „Roboterwagen“, die sich blinkend und sprechend mit „ Achtung! Arzneimitteltransport!“ durch die Gänge bewegen, werden mit Containern, ähnlich denen zur Essensausgabe, bestückt. In den Containern befinden sich die angeforderten Medikamente. Außen am Container befindet sich ein Chip, auf dem die „Adresse“ gespeichert ist. Mit diesem Container fährt der Roboter dann die Gänge entlang zu für ihn bestimmten Aufzügen. Damit gelangen sie in die jeweiligen Abteilung und automatisch wird auch eine Schwester angerufen, dass der Medikamententransport eintrifft. Die Arznei wird entnommen und der leere Container auf die Rückfahrt geschickt. Also ich war fasziniert von dieser Technik und niemand hatte wohl diese logistische Meisterleistung erwartet. 

Natürlich gibt es auch Mitarbeiter, die die von außerhalb angeforderte und gelieferten Medikamente entgegen nehmen und in entsprechenden Unterlagen registrieren. Somit lässt sich jede einzelne Verpackung von der Herstellung bis zum Patienten verfolgen. Von hier aus beginnt der Durchlauf der Medikamente wieder wie beschrieben im ersten Labor mit den Überprüfungen der Inhaltsstoffe. Nun war der Rundgang beendet und wir waren beeindruckt! 

Danke nochmal an Carola Kirsten fürs Organisieren und Dr. Vogel, der uns viel Wissenswertes und Interessantes anschaulich vermittelte. 

I. Schö.

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