INTERESSENVEREIN der DIALYSEPATIENTEN und NIERENTRANSPLANTIERTEN LEIPZIG e.V.

-  gemeinnütziger Verein  -



Vereinsnachmittag auf Leipzigs Wasserstraßen


Nach der Sommerpause begannen die allmonatlichen Vereinsnachmittage wieder mit einem schönen Highlight!

Am 05. September 2006 haben wir Leipzig vom Wasser aus erlebt und wieder mal erfahren, dass wir uns glücklich schätzen können, in Leipzig zu wohnen. Es war beeindruckend, wie viel Wasser und Grün es in und um Leipzig gibt!
Wir fuhren mit der "Columbus", wie uns der Kapitän Roland Herrmann sein Schiff liebevoll vorstellte, auf einem Teil des Leipziger Wasser- straßennetzes, um unsere Heimatstadt aus einer ganz anderen, ungewöhnlicheren Perspektive zu betrachten. Dabei erfuhren wir viel Wissens-wertes und auch für die meisten von uns viel Neues über Leipzigs Geschichte. Bei Petrus hatten wir schönes Wetter bestellt, für Kaffee, Bier und Wasser war gesorgt, so dass einer feucht-fröhlichen Fahrt nichts im Wege stehen konnte.
Wir fuhren also von der Anlegestelle in der Antonienstraße ein kleines Stück die Weiße Elster entlang Richtung Küchenholz, dort erklärte uns der Kapitän, dass das eine der edelsten Wohnadressen Leipzigs ist. Wir fuhren dann zurück durch die "Käsebrücke" in der Limburger Straße in Richtung Palmenwehr, vorbei an neuen Altenwohnheimen und wunderschön gestalteten ehemaligen Fabrikgebäuden, die heute Lofts beherbergen, sowie neu errichteten Einfamilienhäusern mit eigenem Bootssteg im Stadtteil Plagwitz. Dieser war in der DDR-Zeit geprägt als Industriegebiet Leipzigs, heute hat man eher das Gefühl, im Hamburger Hafengebiet in der Speicherstadt zu sein. Daneben ergibt sich aber auch ein wunderschönes Bild durch die vielen neu gestalteten Brücken – Leipzig hat den Beinamen "Klein Venedig" nicht umsonst.
Während der Fahrt erzählte uns Kapitän Herrmann auch allerlei Kurzweiliges zu einzelnen Gebäuden oder Denkmalen. Wir erfuhren z. B. dass die Kinder in Leipzig selbst ohne richtigen Schnee Schlittenabfahrten machen und sei es vom noch so kleinen "Berg im Clara-Zetkin-Park", der großen Warze. Sie ist immerhin 6 Meter hoch! Not macht eben auch hier erfinderisch.
Auf dem Rückweg befuhren wir dann noch ein Stück den Karl-Heine-Kanal, der Teil des Elster- Saale- Kanals ist. Kapitän Herrmann sagte, nicht ohne Stolz, dass
wenn der Elster- Saale- Kanal noch die restlichen ca. 10 Kilometer angelegt werden würde, Leipzig eine innerdeutsche Hansestadt wäre, mit direktem Zugang zu allen Meeren. So verliehen noch einige unserer Mitreisenden ihren Reiseträumen Ausdruck.
Wussten Sie eigentlich, was es mit dem Karl-Heine-Kanal auf sich hat? Karl Heine wurde am 10. Januar 1819 in Leipzig geboren. Er lernte an der Leipziger Thomasschule, studierte an der Universität Leipzig Jura und arbeitete später als Rechtsanwalt.

Er prägte als bedeutender Unternehmer und Industriepionier das Gesicht der westlichen Vorstädte Leipzigs. Er promovierte über die wirtschaftliche Nutzung von Wasserwegen und deren Ufern nach sächsischem Landesrecht. Im Jahr 1856 begann er in Plagwitz mit dem Bau des ersten Teilstücks eines Verbindungskanals zur Saale, er trägt heute seinen Namen (Karl-Heine-Kanal). Mit dem Aushub des Kanalbaus wurde die spätere Westvorstadt trockengelegt. Ein Denkmal würdigt seine Verdienste.

Nach einer sehr angenehmen Fahrt von ca. 75 Min. kamen wir wieder an unserem Ausgangspunkt an. Alle verabschiedeten sich fröhlich von unserem Kapitän, nicht ohne den Hintergedanken, vielleicht im nächsten Jahr mit Freunden, Bekannten oder der Familie einen solchen Ausflug zu wiederholen.

Allen, die an der Organisation beteiligt waren, sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt. Es war für alle Teilnehmer eine gelungene Veranstaltung, die eine Wiederholung verdient.

I.Schö.

 

 

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