Besuch der Druckerei in Stahmeln
Wie entsteht eine Tageszeitung?
Eine Exkursion durch die LVZ - Druckerei in Leipzig - Stahmeln am 26.01.2007
Das Das Druckereizentrum Leipzig - Stahmeln wurde 1993 eingeweiht und steht auf einem 59.000 m2 großen Grundstück im Nordwesten von Leipzig. Hier sind 190 Mitarbeiter im Dreischicht System beschäftigt. Hochbetrieb ist vor allem in der Nacht.
An erster Stelle stehen die Ereignisse, Nachrichten, Ergebnisse, Fotos usw. Diese werden durch die Redaktion, mit Sitz im Peterssteinweg im Leipziger Zentrum, auf elektrischen Weg via Richtfunk zur Druckerei gesandt. Und hier begann unsere Führung. Gegen 20:00 Uhr trafen sich 18 Interessierte am Eingang der Druckerei. Wir wurden von einer netten Studentin, die uns die nächsten 2 Stunden begleitete, abgeholt.
Zunächst sahen wir einen kurzen Film über die Geschichte der Leipziger Volkszeitung und die Entstehung der Zeitung vom Artikel bis zur Auslieferung in unsere Briefkästen.
Um 21:00 Uhr begannen wir mit dem eigentlichen Rundgang. Wir starteten im Papierlager. Hier liegen ca. 600t Papier in riesigen Rollen von je ca. 1,5t Gewicht. Der Jahresverbrauch liegt bei etwa 33.400 t, das bedeutet pro Nacht einen Papierverbrauch von ca. 120t. Hauptlieferant ist die Papierfabrik von Stora Enso in Eilenburg.
Als nächstes wurde uns die Herstellung der Druckplatten gezeigt. Mit Lasertechnik werden die Platten belichtet, dabei wird der Seiteninhalt wie ein Foto auf die Platte gebracht. Man sieht eigentlich nicht viel, es kommen ''nur'' die fertigen Platten auf einer Rollerbahn aus dem Belichter heraus, um dann zur Druckmaschine transportiert zu werden. Der jährliche Verbrauch von Druckplatten, die aus Aluminium bestehen, liegt bei etwa 500.000 Stück. Dann kam der für mich interessanteste Teil, die vier neuen Druckmaschinen Typ KBA Commander von der Firma König und Bauer. Die gesamte Anlage ist 63,5m lang, 15m hoch und 4,20m breit, es sind gigantische Kolosse. Alles zusammen bringt die Anlage 1.727t auf die Waage.
So werden jährlich rund 300 Mio. Zeitungen hergestellt, eine Zeitung wiegt 9,7g und besteht zu 100% aus Recyclingpapier. Es werden pro Jahr 393 t bunte und 295 t schwarze Farbe verbraucht. Mit einer Drehzahl von 42.500 Umdrehungen pro Stunde rasen die Papierbahnen über die Druckzylinder und das in vier verschiedenen Farben. Es wird im Rollenoffsetdruckverfahren gedruckt. Die LVZ wird im sogenannten Nordischen Format (400x570 mm) hergestellt. Danach werden die gedruckten Bahnen mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h gefalzt und auf das fertige Format geschnitten. Bis zu 70.000 Exemplaren pro Stunde verlassen die Maschine.
Vor dem Start des Papiers am Anfang der Druckmaschine bis zum Herauskommen der versandfertigen Zeitung (ohne Prospekte und Werbeblätter) vergehen nur 3 Minuten!!! Über scheinbar unendlich lange Transportbänder, die sich wie ein Netz an der Decke durch die ganze Halle schlängeln, werden die fertigen Exemplare zu Paketen gepackt und zur Auslieferung auf LKW verladen.
Gegen 22:00 Uhr war der interessante und erfolgreiche Abend dann beendet. Allen hat es sehr gut gefallen. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern der LVZ, die uns diesen interessanten Einblick ermöglichten.
L.P.